Vertreter*innen von Schulen, Mediziner sowie Sozial-, Gesundheits- und Umweltverbände schlagen Alarm wegen zunehmender Gesundheitsrisiken an Schulen. Der Sanierungsstau führt mancherorts zu Zuständen, die unseren Kindern nicht mehr zugemutet werden können.
Mehr als 45 % der Gebäude in Deutschland haben eine Energieeffizienzklasse von F oder schlechter. Eklatant tritt der Sanierungsstau bei Schulen zutage. Dies wurde mit den Erhebungen im Rahmen der Forderungen der EU-Gebäuderichtlinie deutlich. Probleme ergeben sich v. a. durch mangelnde Dämmung, schlechte Fenster und unzureichende Belüftung der Schulräume. Daraus resultieren Feuchtigkeit und Schimmelbildung in Innenräumen.
"Es gibt klare Zusammenhänge zwischen dem Zustand der Gebäude, in denen unsere Kinder ihre Tage und Nächte verbringen und einigen Krankheiten sowie schlechten Leistungen und mangelndem Wohlbefinden der Kinder," sagt Dr. Heinz Fuchsig, Arbeitsmediziner bei Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG). Im Jahr werden bei Schüler*innen rund 200.000 Fehltage auf Grund von Belastungen durch Feuchtigkeit und Schimmel festgestellt.
Priorität auf Schulsanierungen
Stefan Düll, Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, erklärte gegenüber der Augsburger Allgemeinen: „Viele Gebäude sind in einem Zustand, in dem sie dringendst saniert gehören. Der Standard, den unser Land eigentlich vertritt, ist bei vielen Schulen nicht mehr gegeben. Das ist nicht länger hinnehmbar. Schulgebäude müssen in einem Zustand sein, der motivierend ist, der Wertschätzung ausdrückt gegenüber den Lehrkräften und den Kindern." Priorität bei Sanierungen solle – so Bundesbauministerin Klara Geywitz jüngst – den Schulen gegeben werden.