Der Ausbau der Ganztagsbetreuung ist teuer. Doch das Geld ist bestens investiert, sagen Forscher. Sie sehen Vorteile für Kinder, Eltern - und die öffentlichen Kassen.
Ab 2025 sollen Eltern einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen bekommen. Dafür fehlen allerdings noch über eine Million Plätze. Nur 40 Prozent der 2,8 Millionen Grundschüler besuchen eine Ganztagsschule.
In Hamburg liegt die Quote bei 98,2 Prozent, in Baden-Württemberg gerade einmal bei 16,7 Prozent. Laut einer Studie der Bertelsmann Stiftung, zahlt sich die Investition in zusätzliche Betreuung aus. Sowohl für Kinder, als auch für Eltern und den Staatsaushalt, hat der Ausbau der Ganztagsbetreuung positive Effekte.
Profit für Familie und Staat
Kinder profitieren von besseren Bildungschancen. Sozial benachteiligte Kinder, können durch die Lernförderung höhere Abschlüsse erreichen und ihre Einkommenschancen verbessern. Eltern profitieren von der besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Vor allem Mütter können ihre Arbeitszeit ausweiten und ihren Stundenlohn verbessern.
In absehbarer Zeit würden sich die Investitionen durch höhere Staatseinnahmen refinanzieren, da höherwertige Jobs entstehen und Sozialausgaben sinken. Es wird angenommen, dass der Bund zusätzlich zu den versprochenen zwei Milliarden Anschubfinanzierung für den Ausbau von 500.000 Ganztagsplätzen dieselbe Summe in der nächsten Wahlperiode zuschießt. Die Investition würde sich dann innerhalb von 17 Jahren amortisieren.