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Salon & Messe SCHULBAU

2024

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2025

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Trotz geographischer, geopolitischer und kultureller Nähe gibt es einen auffallenden Unterschied zwischen deutscher und dänischer Architektur – nicht nur im Schulbau, auch in anderen Architekturdisziplinen. Auf eine entsprechende Frage aus dem Publikum antwortete Julian Weyer, Architekt und Partner bei C.F. Møller Architects, auf der letzten Messe SCHULBAU spontan. Hier präzisiert er nun seine damalige Antwort.

Julian Weyer, Architekt und Partner bei C.F. Møller Architects: „Schon mehrmals bin ich gefragt worden, was der Hintergrund des – trotz Nachbarschaft und vergleichbarer Rahmenbedingungen – von fast allen empfundenen Unterschieds zwischen der dänischen und deutschen Architektursprache ist. Diese Frage ist sicher vielschichtig und nicht einfach zu beantworten. Gerne steuere ich zu diesem Unterschied meine Überlegungen bei. Meiner Meinung nach spielen mehrere Ursachen für diesen Unterschied eine Rolle. Es ist aber auch möglich, Gemeinsamkeiten zu finden.

Ein Merkmal, das sich nicht so sehr dem Betrachter, sondern eher dem Insider erschließt, ist ein subtiler, jedoch möglicherweise recht markanter Unterschied, den ich hier mit jedem Risiko der Generalisierung wiedergebe. Mir scheint, dass es einen neueren, zur Auffassung der Architektur relativierten Unterschied gibt, nach dem in Deutschland der Begriff „Ordnung“ als ein architektonischer Wert betrachtet wird – auch als eine Eigenschaft, die nicht unbedingt rein ästhetisch oder visuell ist, sondern sich auch sekundär, zum Beispiel im Grundriss ausdrücken kann, und somit Rationalität selbst zum Konzept erhebt.

Auch in Dänemark spricht man lobend von Ordnung, und die dänische Architekturgeschichte zeigt viele wesentliche Beispiele, aber in der heutigen Bedeutung versteht sich etwas ganz anderes darunter: nicht ein gestalterischer Ausdruck, sondern ein funktionelles, geordnetes und klares Konzept, das einem sehr individuellen Ausdruck nicht wiederspricht.

Das mag sich in dem direkt sichtbaren Unterschied wiederspiegeln, dass in Deutschland reguläre und repetitive Planung ganz anders bevorzugt wird als es zum Beispiel in Dänemark der Fall wäre: vom Blockrand-Städtebau bis zur Korridor-Zeile im Inneren. Bei derselben Gestaltungsaufgabe wäre im Dänischem Zusammenhang immer die Frage: Wie vermeiden wir pure Wiederholung als Ausdruck? Wie schaffen wir größtmögliche Variation? Weil reiner „Ordnung“ einfach kein selbstständiger Wert zugeordnet wird.

Natürlich lassen sich leicht Gegenbeispiele finden, und mir fallen auch reichlich dazu ein. Trotzdem sind solche Merkmale zum Beispiel bei Architektenwettbewerben immer wieder auffallend, dass sich gerade dort in rein konzeptioneller Form ordentlich und „unordentlich“ im Entwurf gegenüberstehen – und die entsprechenden Entscheidungen in Deutschland und Dänemark oft markant unterschiedlich ausfallen.“

Julian Weyer , geboren in Berlin, absolvierte sein Architekturstudium an der Aarhus School of Architecture. Seit 2007 ist Partner im dänischen Büro C. F. Møller Architects mit Sitz in Kopenhagen und Aarhus. Das Büro arbeitet weltweit. Die Projektschwerpunkte von Julian Weyer in Europa liegen in Dänemark, Deutschland und Großbritannien. Er arbeitet darüber hinaus als Vortragender und Buchautor. Auszeichnungen: Civic Trust Award, RIBA International Award, Aarhus Municipality Architecture Award, Residential of the Year WAN AWARD, Worldwide Brick Award, Danish Academy Council prize.

Kontakt: jw@cfmoller.com, www.cfmoller.com

In seinem Vortrag am 23. April 2015 bei der SCHULBAU Messe in Hamburg wird Julian Weyer über „Neueste Tendenzen im skandinavischen Schulbau“ berichten.


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