Auf unserer SCHULBAU in Dresden wollten wir es genau wissen und haben Aussteller, Referenten und Besucher über unsere Veranstaltung und Themen rund um den Bildungsbau befragt. Diesmal im Gespräch: Georg Poduschka von PPAG architects ztgmbh aus Wien.
Sie haben das Pilotprojekt zum Paradigmenwechsel im Wiener Bildungsbau schon 2010 gestartet. Welchen Effekt erhoffen Sie sich von dem Event heute?
Ich erhoffe mir, dass Dresden und ganz Sachsen die Chance erkennt, die in der aktuellen Schulbauoffensive schlummert und dass ein ambitioniertes Schulbauprogramm wirklich gestartet wird. Nicht nur am Papier, nicht nur in Worten, sondern als gebaute kulturelle – also auch gesellschaftsprägende – Leistung. Das bei uns übliche neun mal sieben Meter- Klassenzimmer geht auf eine Richtlinie Maria-Theresias von 1780 zurück und prägt noch immer unseren Unterricht. Der Möglichkeitsraum aller Beteiligten und Entscheidungsträger ist immer beeinflusst von dem was man kennt, aber jetzt ist es wirklich Zeit. Unsere Wissensgesellschaft – auch unsere Wirtschaft - braucht interessierte, kreative, begeisterungsfähige Bürger*innen mit Gemeinsinn und unsere Pädagog*innen haben schon längst die passenden Unterrichtsmethoden dafür entwickelt. Aber dafür braucht es die passenden Räume.
Mehrfachnutzung und Mitnutzung spielt auch in Ihrem Projekt eine entscheidende Rolle?
Im Fachjargon der zeitgemäßen Pädagogik wird der Raum als dritter Pädagoge bezeichnet, hat also neben Lehrer*innen und Mitschüler*innen einen immensen Stellenwert. Er muss vielen Anforderungen gleichzeitig entsprechen, unterschiedlich interpretierbar und nutzbar sein, veränderbar und aneigenbar und vor allem auch animieren. Funktional und atmosphärisch, als Werkzeug der Pädagogik und als Werkstatt der Sinne.
Nach der Messe..
Wie hat Ihnen die Schulbaumesse gefallen?
Es war ein reger Austausch zwischen Pädagogen, Verwaltung, Politik und Architekt*innen. Man merkt, dass sich was bewegt. Ich komme wieder.
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