Schulbau München
Wie klingt die Schule von morgen? Neue Akustikkonzepte für offene Lernlandschaften
Lernen braucht Raum – physisch, aber auch akustisch. Während offene Lernlandschaften, Cluster-Schulen und flexible Raumkonzepte zunehmend die Architektur prägen, bleibt eine Frage oft unbeachtet: Wie beeinflusst die Akustik das Lernen? Christoph Böhm, Projektleiter für Raumakustik und Beschallungstechnik bei der Akustik-Ingenieurbüro Moll GmbH, beschäftigt sich genau mit diesem Thema. Auf der SCHULBAU Salon & Messe München 2025 am 8. Mai 2025 im MTC München gibt er Einblicke in seine Arbeit für die Publikation „Akustik im Schulbau“ der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, die aktuelle Studien und internationale Regelwerke zusammenfasst und konkrete Empfehlungen für die Planungspraxis gibt.
Akustik als unsichtbare Architektur
Schulbau bewegt sich immer weiter weg von klassischen Flurschulen mit geschlossenen Klassenräumen. Lerncluster, Mehrzweckräume und offene Strukturen sollen den Austausch fördern. Doch ohne eine durchdachte Akustikplanung wird aus dem pädagogischen Fortschritt schnell ein akustisches Problem. In seiner Analyse vergleicht Christoph Böhm aktuelle Literatur und Richtlinien zur Raumakustik aus verschiedenen Ländern und entwickelt daraus neue Empfehlungen für die Praxis.
Dabei geht es nicht nur um Lärmreduktion, sondern um eine gezielte Gestaltung des akustischen Raums. Wie verteilt sich Schall in offenen Lernräumen? Welche Raumgeometrien und Materialien tragen zur Optimierung bei? Und welche Grenzwerte machen wirklich Sinn? Diese Fragen stehen im Zentrum der Diskussion auf der SCHULBAU in München.
Von der Forschung in die Praxis
Christoph Böhm verbindet wissenschaftliche Expertise mit praktischer Erfahrung. Nach seinem Studium der Medientechnik in Düsseldorf und einem Master in Audiokommunikation und -technologie an der TU Berlin arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Exzellenzcluster „Bild, Wissen, Gestaltung“ der HU Berlin. Seit 2015 ist er Projektleiter bei der Akustik-Ingenieurbüro Moll GmbH und bringt seine Expertise unter anderen in die Planung von Schulen, Hochschulen und öffentlichen Gebäuden ein.
Die Erfahrungen aus der Praxis und der nun entstandene Leitfaden zeigen: Eine differenzierte raum- und bauakustische Planung ist essenziell, um moderne Lernumgebungen funktional zu machen. Dabei geht es um mehr als Nachhallzeiten und Schalldämmung – es geht um eine akustische Umgebung, die Lernen ermöglicht.
Die Publikation „Akustik im Schulbau“, herausgegeben von der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem VBE und dem BDA, bietet umfassende Informationen und praxisnahe Empfehlungen zur akustischen Gestaltung von Lernräumen.
SCHULBAU München 2025: Zukunft des Bildungsbaus erleben
Wie sieht der Schulbau der Zukunft aus? Welche Materialien und Planungsansätze bestimmen die Akustik künftiger Lernräume? Und wie lassen sich gestalterische Freiheit und akustische Qualität in Einklang bringen? Diese Themen stehen auf der SCHULBAU Salon & Messe München 2025 im Mittelpunkt. Neben Christoph Böhm diskutieren Expert*innen aus Architektur, Bildung und Stadtentwicklung über Konzepte, die den Schulbau in den nächsten Jahrzehnten prägen werden.
Wer sich mit zeitgemäßem Bildungsbau beschäftigt, sollte diesen Vortrag nicht verpassen. Die Frage, wie Räume klingen, wird immer wichtiger – und in München gibt es die Gelegenheit, Antworten darauf zu finden.