„Bildungsinvestitionen sind die Grundlage für Wohlstand und Gerechtigkeit. Ohne ausreichende Bildungsmöglichkeiten können Kinder nur bedingt die Fähigkeiten und Talente entwickeln, die Voraussetzungen für eine erfolgreiche berufliche oder akademische Ausbildung sind. Ohne eine solche Ausbildung ist es wiederum schwierig, erfolgreich am wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Öffentliche Investitionen in Kitas und Schulen verbessern den Bildungserfolg der Kinder und steigern so die Arbeitsproduktivität zukünftiger Generationen […]“ So quantifiziert eine Studie des Bundeswirtschaftsministerium vom September 2016 die gesamtwirtschaftlichen Effekte von Bildungsinvestitionen.
Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) forderte im Mai diesen Jahres die Bundesregierung dazu auf, die exzellente wirtschaftliche Lage der deutschen Volkswirtschaft jetzt zu Investitionen in Bildung und (digitale) Infrastruktur zu nutzen, um den zivilgesellschaftlichen Vorsprung zu sichern.
Die Parteien im Einzelnen
Die Grünen fordern laut ihrem vorläufigen Wahlprogramm unter anderem sieben Prozent der deutschen Wirtschaftsleistungen in die Bildung zu investieren und rund dreieinhalb Prozent in die Forschung. Die aktuellen Bildungsausgaben belaufen sich auf rund 4,5 Prozent.
Im Wahlprogramm der Linken soll es in punkto Bildung grundsätzlich fairer, unabhängig von privaten Vermögensleistungen, zu gehen.
Ausreichend Lehrkräfte, zeitgemäße Schularchitektur, Kitas und Universitäten sowie inklusiver Unterricht, sind Schlagworte in beiden Programmen.
Die FDP möchte den Schulen mehr Eigenständigkeit mit größerer Gestaltungs- und Entscheidungsfreiheit geben. Lehrerweiterbildungen, Bildungsgutscheine und eine Unterrichtsgarantie sollen für Schülerinnen und Schüler das bestmögliche Lernumfeld gewährleisten.
In ihrem Wahlprogramm möchte die CDU unter anderem die unterschiedlichen Schulformen behalten, die Digitalisierung im Unterricht fördern und die Ganztagsbetreuung ausbauen. Zudem soll der Hochschulbetrieb verbessert werden.
Alles für alle und umsonst
Der bislang umfassendste Vorschlag zur Neuausrichtung deutscher Bildungspolitik, kam von SPD Kanzlerkandidat Martin Schulz. Dieser sieht vor, die Gebühren ab der Kita bis zum Studium beziehungsweise Meisterprüfung durch den Staat zu decken. Zusätzlich soll es mehr Sozialarbeiter an Schulen und einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung geben. Kostenpunkt rund fünf Milliarden Euro jährlich.
Rechnet man die gut 35 Milliarden, die es bräuchte um landesweit alle Bildungseinrichtungen zu modernisieren hinzu, bekommt die Gesellschaft in erster Instanz für 40 Milliarden Euro ein komplett saniertes Bildungsprogramm.